Tierambulatorium ZirlTierambulatorium ZirlTierambulatorium Zirl
Wissenswertes
Chinchillas
Chinchillas gehören zur Familie der Hasenmäuse (Chinchillidae). Man unterscheidet Kurzschwanzchinchilla (Chinchilla chinchilla) und Langschwanzchinchilla (Chinchilla velligera). Im Zoohandel werden meistens die wildfarbenen Chinchillas angeboten, es gibt auch weiße und braune Farbvarianten.


Ihre Heimat ist in Südamerika. Sie leben in den Anden bis zu einer Höhe von 4.000 m, vor den großen Temperaturschwankungen schützt sie ihr feines, dichtes Fell. Dieses pflegen sie durch ausgiebige Sandbäder. Chinchillas sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Tagsüber schlafen sie in Höhlen und Felsspalten.

Chinchillas leben zumeist in Familienverbänden, die aus einem Männchen und 2 - 3 Weibchen bestehen. Chinchillas sind gesellige Tiere und sollten daher niemals alleine gehalten werden. Es empfiehlt sich daher entweder die Anschaffung von zwei weiblichen Tieren (Wurfgeschwister) oder eines Pärchens, wobei der Bock vom Tierarzt kastriert werden sollte. Sie werden in einem Alter von 5 - 6 Monaten geschlechtsreif, die Wurfgrößen betragen 1 - 4 Jungtiere. Diese sind Nestflüchter, das bedeutet, sie werden voll behaart mit geöffneten Augen geboren. Chinchillas erreichen ein Körpergewicht von 400 - 600 Gramm und können bis zu 20 Jahre alt werden.

Käfigeinrichtung

Ein Käfig für Chinchillas muss aufgrund ihres hohen Bewegungsbedarfs und ihres beeindruckenden Sprungvermögens sehr geräumig sein. Als Mindestmaße für zwei Tiere sind 120 cm Seitenlänge, 80 cm Tiefe und 100 cm Höhe anzusehen. Mehrere Käfigtürchen sind für Pflegemaßnahmen und zur besseren Innenraumgestaltung zweckmäßig.

Die Vergitterung muss galvanisch verzinkt oder verchromt sein (Nagetiere!). Der Gitterabstand darf 15 mm nicht überschreiten. Ein Sitzbrett sollte in mittlerer Käfighöhe angebracht werden. Als Einstreu sind Hobelspäne aus unbehandeltem Holz ideal. Zumindest einmal täglich muss den Chinchillas ein Sandbad angeboten werden. Am günstigsten in einer glasierten Tonschale von ca. 20 cm Durchmesser und 12 cm Höhe. Spezialsand – "Chinchillasand" – ist in Tierhandlungen erhältlich, Vogelsand ist dafür ungeeignet. Ein ausreichendes Ruhen am Tag ermöglichen ein Schlafhäuschen, Tonröhren oder ausgehöhlte Stammteile von Laubbäumen (bevorzugt Obsthölzer).

Der Käfig sollte an einem trockenen, ruhigen, zugfreien und erschütterungsfreien Ort aufgestellt werden. Da die Tiere v. a. nachtaktiv sind empfiehlt sich die Unterbringung in einiger Entfernung zu den eigenen Schlafräumen.

Auf Grund des hohen Bewegungsbedarfes und der Sprungfreudigkeit sollte den Tieren zumindest 1 - 2 Stunden pro Tag Freilauf in der Wohnung zugestanden werden. Dabei bieten sich v.a. die frühen Abendstunden an. Der Freilauf sollte nur unter Beobachtung stattfinden und die vorhandenen Gefahrenquellen, wie z. B. Stromkabel, müssen ausgeschalten sein.

Fütterung:

Der Verdauungstrakt der Chinchillas ist auf eine nährstoffarme, ballaststoffreiche Kost eingestellt. Es empfiehlt sich die Verfütterung eines Alleinfutters in Pelletform. Leckereien wie Nüsse, Rosinen, Sonnenblumenkerne, Kekse u. ä. sollten nur sehr restriktiv angeboten werden. Wichtig ist ein ausreichendes Angebot von rohfaserreichem Heu. Dieses bietet man am besten in oben geschlossenen Raufen an, damit sich die Tiere beim Springen nicht verletzen. Auch Nagematerial wie Zweige von Obsthölzern oder Weide, Buche, Linde müssen zur Abnützung der ständig nachwachsenden Zähne angeboten werden.
Die Fütterung soll in regelmäßigen Abständen 1 - 2 x täglich erfolgen, als Hauptfütterungszeit empfehlen sich die frühen Abendstunden.

Wie alle Nagetieren sind Chinchillas gegen abrupte Futterwechsel sehr empfindlich und reagieren darauf mit Verdauungsstörungen.

Zur Fütterung eignen sich standfeste, glasierte Tonschalen oder Metallfutterschalen.
Trinkwasser, am besten in Wasserflaschen mit Trinknippel, muss ständig zur Verfügung stehen.

Chinchillas sind keine einfach zu haltenden Heimtiere.
Sie sind scheue und vorsichtige Tiere. Mit etwas Geduld werden sie aber oft gitter- bzw. handzahm. Beim Abfangen und Festhalten ist ein Hochheben an der Genickfalte zu vermeiden, das lockere Fell reißt schnell aus.
Die Zahnlänge und die Nagetätigkeit sind wie bei allen Nagetieren regelmäßig zu kontrollieren, bei fehlender Abnutzung und schlechtem Zahnschluss kommt es zu Fressstörungen. Der Weg zum Tierarzt wird dann unvermeidlich.

Chinchilla in Kürze

  • Alter: bis zu 20 Jahren
  • Käfiggröße: mindestens 120 x 80 x100 cm
  • Lebensweise: Die paarweise Haltung ist zu bevorzugen dämmerungs- und nachtaktiv
Wir kümmern uns um ihr geliebtes Tier